Die neue Wechselausstellung des NS-Dokumentationszentrums München "Die Stadt ohne. Juden Ausländer Muslime Flüchtlinge" zeigt anhand historischer und aktueller Beispiele, wie eine zunehmende politische Polarisierung zur Spaltung und zum endgültigen Ausschluss einzelner Gruppen aus der Gesellschaft führen kann. Ausgangspunkt der Ausstellung ist die Verfilmung von Hugo Bettauers Roman"Die Stadt ohne Juden" von 1924. Einzelne Filmszenen verweisen auf die schrittweise Ausgrenzung der jüdischen Bevölkerung während des Aufstiegs und der Etablierung der NSBewegung in den 1920er- und 1930er-Jahren. Ergänzt durch den Blick auf aktuelle Entwicklungen werden Geschichte und Gegenwart zueinander in Bezug gesetzt. Die gezeigten Exponate reichen von antisemitischen Klebemarken und Flugblättern der 1920er-Jahre über Namenslisten jüdischer Münchnerinnen und Münchner, die 1942 deportiert wurden, bis hin zu dem menschenverachtenden antisemitischen Brettspiel "Pogromly" der rechtsterroristischen Gruppe "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) von Ende der 1990er-Jahre und rassistischen Postings der Gegenwart. Die deutsch/englische Ausstellung ist vom 30. Mai bis zum 10. November 2019 zu sehen und wurde in Kooperation mit dem Jüdischen Museum Augsburg Schwaben realisiert. Kurator*innen sind Andreas Brunner, Barbara Staudinger und Hannes Sulzenbacher.