Das Haus "räuchern" - also mit Rauch reinigen gibt es in allen Kulturen, seit Tausenden von Jahren und rund um den Erdball. Bei uns ist dieses alte Ritual aber fast in Vergessenheit geraten, nur noch zu Heilig Drei König erinnern wir uns daran und in der Liturgie der Katholischen Kirche gehört es zum festen Ritual.
Für unsere Vorfahren aber war das Räuchern fester Bestand im Jahreslauf, nicht nur in der Weihnachtszeit, sondern auch im Frühling und Sommer, bei schönen Anlässen wie Hochzeiten und Geburten, aber auch und vor allem als Reinigung nach Krankheit und Tod. Man räucherte als Schutz vor negativen Umwelteinflüssen und wollte schlichtweg "dicke Luft vertreiben": Gerüche, Ärger und Streit - alle bösen Einflüsse. Man "reinigte" - räucherte nicht nur Haus und Hof, sondern auch im Stall bei den Tieren und auf dem Feld.
Und weil Weihrauch, Myrrhe und andere exotischen Harze und Pflanzen nicht greifbar - da unendlich teuer - waren, da wurden die getrockneten heimischen Materialien aus Garten und Wald verkokelt. Auch der geweihte Kräuterbusch von Maria Himmelfahrt und die geweihten Palmkätzchen vom letzten Osterfest fanden Verwendung.
Beim Workshop-Vortrag von Sandra Angermaier erfahren Sie viel über ein fast vergessenes Ritual und lernen selbst eine Räuchermischung - wie zu Großmutters Zeiten - herzustellen. Außerdem werden Sie erstaunt sein, mit welchen Gefäßen unsere Vorfahren räucherten und mit was Sie räuchern können!